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Fassung für die FAZ 05.12.2022
Gesellschaftliche Gedächtnisstütze - Vergriffenes Buch von Stephan Kolb erlebt nach 35 Jahren Wiederauflage
Provokant wirkt auf so manchen das Wort „Juden“. In extra großen roten Buchstaben prangt es nun auf dem Buchumschlag eines wiederaufgelegten Buches. Das Wort löst Assoziationen und Gefühle aus. Auf dem zweiten Blick erkennt man den gesamten Titel „Die Geschichte der Bad Nauheimer Juden - Eine gescheiterte Assimilation“. Autor Stephan Kolb bedauert, dass die Assimilation wie es 1987 bei der Erstauflage des Buches der Fall war, auch heute noch fehlt. Die meisten jüdischen Mitbürger seien immer noch nicht wirklich in Bad Nauheim integriert. Etwa 10 Jahre arbeitete er mit Unterstützung der Stadt Bad Nauheim an seinem detailreichen Werk; er erforschte Archive, führte Interviews und korrespondierte mit Überlebenden des nationalsozialistischen Völkermords an den Juden Europas und mit deren Angehörigen. „Die Wiederauflage macht mich froh.“ so die Verlegerin Beatrix van Ooyen. „Das Buch ist nun wieder eine Zeitlang in der Welt. Als ich vor vielen Jahren ein altes Exemplar in einem Antiquariat erwarb, erwartete ich nicht, dass es so gut lesbar und so reich an Inhalt ist. Der Bad Nauheimer Stephan Kolb, ehemaliger Lehrer der Geschichte in Usingen, ist Spezialist in Sachen Heimat und Didaktik. Sein Buch macht die Ursachen der noch heute wirksamen Vorurteile gegenüber Juden und das Leben der jüdischen Bad Nauheimer Mitbürger bis 1945 verstehbar. Jüdischen Mitbürgern hat Bad Nauheim sehr viel zu verdanken, wie den guten Ruf als Gesundheitsstadt. In der Nazi-Zeit gingen die Bad Nauheimer im Vergleich zu anderen Städten Kolbs Aussage zufolge schonender mit der jüdischen Bevölkerung um. Doch auch diese Art des Umgangs war entsetzlich“, so die Verlegerin, die in Bad Nauheim wohnt und arbeitet. „Wir erleben derzeit erneut, dass gesellschaftliche und individuelle Befindlichkeiten, Meinungsbildungen und Taten besonders deutlich und polarisierend hervortreten. Phänomene von Hass und Hetze werden wie im Nazideutschland sichtbar. Die zu beobachtenden unguten Automatismen, wie beispielsweise das Hochschaukeln von Meinungen und Ausgrenzungen, können durch das Aufzeigen der Zusammenhänge wenigstens etwas ausgebremst werden“, so ihre Hoffnung und Motivation für die Wiederauflage des Buches; „denn Wissen schützt. Bar von Verstand, Gerechtigkeit und Toleranz, wurden damals jüdische Mitbürger, staatlicherseits sanktioniert, eliminiert. Immer wieder liefern sich Menschen aufgrund fehlenden Wissens noch heute bedenkenlos Vorurteilen aus.“ Autor Stephan Kolb vermisst zudem in der jüdischen Gemeinde deutsche Sprachkenntnisse, Toleranz gegenüber dem Unorthodoxen und Bildung. Er vermisst aber auch die glaubensunabhängige Gemeinschaft der Bürger insgesamt. Dass Berührungsängste und Vorurteile von Unwissen geprägt sind, sieht auch er. „Juden werden als Sündenböcke gepflegt. Sie sind praktisch. Gegen die unsozialen Eigenschaften der Menschen konnten auch die 10 Gebote nichts ausrichten. Ein ständiges Arbeiten für mehr Gerechtigkeit und Toleranz kann bestenfalls nur das Schlimmste verhüten. Aber wenn man es aufgibt, dagegen zu kämpfen, ist alles verloren“, ist die Verlegerin überzeugt. Noch vor Ende des Zweiten Weltkrieges weihten am 27.03.1945 amerikanische Soldaten die Bad Nauheimer Synagoge mit einem Gottesdienst wieder ein. Ein Hoffnungsschimmer. Das Foto auf dem Buchumschlag zeigt entspannte Menschen vor oder nach der Feier. Sein Buch soll Verlag und Autor möglichst überleben, daher sucht die Verlegerin schon jetzt nach einem vertrauensvollen Übernehmer. Das Buch umfasst 340 Seiten, 90 Abbildungen und aktuelle Nachworte. ISBN 978-3-9817809-8-7 Kontakt: beatrix.vanooyen@gmx.de mehr
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Beatrix van Ooyen für den Booy-Verlag auf Facebook, Instagram und Twitter am 25.11.2021
Durchgehend sind in der STRESE 4 - dem Geschäft Beauty & Living von Henry Christopher Alt in der Stresemannstraße 4, Bad Nauheim - sämtliche Bücher des BOOY-VERLAGS erhältlich. Anlass ist die Neuerscheinung DAS ENGLISCHE VERB von Nora Tamas. Jeden Samstag von 12-14 Uhr bis Weihnachten, ist Verlegerin Beatrix van Ooyen persönlich vor Ort. Gerne gibt sie kostenlos Tipps rund ums Schreiben und Selberverlegen. Wer noch Weihnachtsgeschenke mit oder ohne Buch sucht, ist in der STRESE 4 richtig.
DIESE LEHRERIN MACHT ENGLISCHE GRAMMATIK GANZ LEICHT
Wetterauer Zeitung, 02.11.2021, Redaktion
Nachkriegsgewalt in den böhmischen Ländern
Schockierende Berichte über die wilde Vertreibung deutschstämmiger Menschen aus Böhmen, Mähren und Schlesien
BLUTIGER SOMMER 1945 - NACHKRIEGSGEWALT IN DEN BÖHMISCHEN LÄNDERN von Autor Jiri Padevet, Verlag Tschirner & Kosova, Dezember 2020, 736 Seiten, 49,80 €, zzgl. Versand, ISBN 978-3-00-065967-6
Bestellbar in allen Buchhandlungen und direkt beim Verlag. Kontaktdaten: Verlag Tschirner & Kosova, Zum Harfenacker 13,
D-04179 Leipzig, Telefon: 0176 20749908, E-Mail: juergen.tschirner.leipzig@gmail.com
Ein bewegend-trauriger Beitrag zur deutsch-tschechischen Geschichte und dem Schicksal vieler Betroffener. Das Buch trägt dazu bei, dass diese furchtbaren Tragödien nicht in Vergessenheit geraten. Die Böhmischen Länder waren zu Kriegsende 1945 Evakuierungsgebiet für die vom Bombenkrieg stark betroffene Bevölkerung der westlich gelegenen Städte und Industrieregionen. Viele Frauen und Kinder wurden aus den zerstörten Städten des Ruhrgebietes erst in den letzten Kriegsjahren in diese Region evakuiert. Zahlreiche Menschen hatten im Frühsommer 1945 nicht einmal mehr die Gelegenheit zur Flucht.
In den Gebieten der Tschechoslowakei herrschte Gewalt und Terror. Frauen und Kinder wurden vergewaltigt. Männer wurden auf oft grausame Art ermordet. Die Vertreibungen dienten auch dem Raub des Vermögens der Deutschen, damit leer stehende Objekte ausgeplündert werden konnten. Im Buch werden nach Regionen gegliedert die Schicksale der ansässigen Bevölkerung in den jeweiligen Orten aufgelistet. Der tschechische Autor Jiri Padevet zeigt Fakten auf, er urteilt nicht. Das Urteil muss sich jeder Leser selber bilden. - 736 Seiten - Authentisch und Nachprüfbar. Sämtliche Quellen aus tschechischen Archiven.
"Wer das Buch "Blutiger Sommer 1945" zur Hand nimmt muss auf einen Ritt durch die Hölle gefasst sein." (LandesEcho Prag)
EIN ROMAN ÜBER VERLUST, LIEBE, TOLERANZ UND VERZEIHENKÖNNEN
SEHNSUCHT NACH DER VERLORENEN LIEBE
Hans R. Portner interviewt im Kulturbahnhof in Kassel Werner Vermeulen, 24.09.2021
DIE GROSSE LIEBE - Der neue Landbote, 09.04.2021 von Klaus Nissen
https://landbote.info/?s=vermeulen
WERBEN UM TOLERANZ - Wetterauer Zeitung, 02.03.2021 von Frauke Ahlers
https://www.wetterauer-zeitung.de/wetterau/werben-um-toleranz-90223998.html
EINE SCHWULE JUGENDLIEBE IN DEN VIERZIGERJAHREN IM SUDETENLAND - Queer.de, 06.04.2021
WIE ER WIRKLICH WOHNTE - Klaus Nissen, 23.05.2020, KREISANZEIGER www.kreis-anzeiger.de/lokales/wetteraukreis/landkreis
26.05.2020, OBERHESSISCHE ZEITUNG www.oberhessische-zeitung.de/lokales/vogelsbergkreis/landkreis
ELVIS UND DIE HEIMLICHE LIEBE IN BAD NAUHEIM - Petra Ihm-Fahle, 21.03.2020, WZ www.wetterauer-zeitung.de
ICH WAR ELVIS' WAHRE LIEBE - Interview mit Heli von Westrem, 01.08.2019, WZ www.wetterauer-zeitung.de
Leserzuschriften
E.W.: "Ich bin ja so froh, dass ich das Buch bestellt habe! Das ist ja super, was da alles drinsteht! Und wie toll das geschrieben ist! Es ist so schön zu lesen. - Ich bin ganz von den Socken!..."
B.H.: "Herzlichen Dank für das Elvis-Buch! Erstaunlich, was dort zum Vorschein kommt. Ich denke mal, die Bad Nauheimer, Friedberger und alle Elvis-Fans können Ihnen dankbar sein, dass Sie diese german love story des king of rock veröffentlicht haben und wünsche Ihnen viel Erfolg damit. Das deutsche Liebesleben des jungen Elvis aus der Schlüsselloch-Perspektive betrachtet, ist doch mal etwas ganz Besonderes. Auch mein Mann hat das Buch schon in der Hand gehabt und darin gelesen. Schließlich stammt auch er aus der Nachkriegs-Generation, die sich nach den Heile-Welt Schlagern der 50er Jahre für Rock und Beat begeisterte.
Schade, dass die Live-Präsentation von ,,Elvis und Heli " bei der Ernst-Ludwig-Buchmesse ausfallen muss. Corona hat uns fest im Griff."
V.K.: "Vielen Dank! Es ist sehr interessant und so kurzweilig!"
S.K.: "Ihr Buch Elvis & Heli hat mich gestern erreicht, vielen Dank. Und wie Sie es voraus gesagt haben, konnte ich es nicht aus der Hand legen. Ich war heute Morgen ein bisschen früher wach als mein Mann und dachte mir so, "schaust du mal rein". Und ich muss sagen ich bin mit dem Buch schon durch, da es mich so gefesselt hat. Ich bin zwar erst 1965 geboren und habe den "Hype" um Elvis nicht wirklich mitbekommen, aber da wir am gleichen Tag (08.01.) geboren sind, fühlte ich mich seltsamerweise schon immer mit ihm verbunden und mochte und mag ihn noch immer sehr. Ich finde den Gedanken, dass Elvis noch einige ruhige Jahre für sich und evtl. noch eine neue und wahre Liebe hatte, sehr beruhigend und tröstend. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben eine schöne Osterzeit und ein "gutes Durchkommen" durch die Corona-Zeiten. Passen Sie gut auf sich auf und bleiben Sie gesund. Und viele liebe Grüsse an Frau von Westrem und vielen Dank für das aufschlussreiche und informative Buch."
G.I.: "Fasziniert habe ich Ihr Buch gelesen. Sie haben ja wirklich etwas einmaliges erlebt seinerzeit! Schön, dass Sie diese Erinnerungen im Buch festgehalten haben."
Eine Leserin, die sich ELVIS & HELI zu Ostern geschenkt hatte und feststellte, dass die Empfehlung des Verlags zutraf. Empfehlung: „Damit Sie Ostern noch etwas davon haben - schlagen Sie am besten das Buch gar nicht erst auf, sonst sind Sie versucht, es in einem Stück zu lesen.“ - Leserin daraufhin: "Hallo liebe Frau van Ooyen, Ihr Buch hat mich gestern erreicht, vielen Dank. Und wie Sie es voraus gesagt haben, konnte ich es nicht aus der Hand legen. Ich war heute Morgen ein bisschen früher wach als mein Mann und dachte mir so, "schaust du mal rein". Und ich muss sagen ich bin mit dem Buch schon durch, da es mich so gefesselt hat. Ich bin zwar erst 1965 geboren und habe den "Hype" um Elvis nicht wirklich mitbekommen, aber da wir am gleichen Tag (08.01.) geboren sind, fühlte ich mich seltsamerweise schon immer mit ihm verbunden und mochte und mag ihn noch immer sehr. Ich find den Gedanken, dass Elvis noch einige ruhige Jahre für sich und evtl. noch eine neue und wahre Liebe hatte, als sehr beruhigend und tröstend. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben eine schöne Osterzeit und ein "gutes Durchkommen" durch die Corona-Zeiten. Passen Sie gut auf sich auf und bleiben Sie gesund. Und viele liebe Grüsse an Frau von Westrem und vielen Dank für das aufschlussreiche und informative Buch. Mit lieben Grüßen!“
Leserzuschrift
Ph. Z.: Mit großer Freude und viel Vergnügen habe ich das Buch über die Capriolen von Ernst Ludwig und anderen Herren seiner Zeit gelesen. Danke Ihnen und der Autorin für dieses Juwel!
Blog / 01. Dezember 2017 / Max Teschner
Lesung im Hochzeitsturm
Am 22. November, wenige Tag vor Großherzog Ernst Ludwigs 149sten Geburtstag, stellte Barbara Hauck im Fürstenzimmer des Hochzeitsturmes auf der Mathildenhöhe in Darmstadt vor geladenen Gästen ihr neuestes Buch „Capriolen“ vor.
Nach „Ludwigs Lust: Unstandesgemäße Liebschaften im Hause Hessen-Darmstadt“ und „Mords-Fälle: Verbrechen und Todesfälle im alten Darmstadt“, veröffentlichte Barbara Hauck im Booy-Verlag ihr drittes Buch: „Capriolen: Die Männerfreundschaften des letzten hessischen Großherzogs Ernst Ludwig“. Mit Blick über Darmstadt und unter künstlerischen Wandmalereien im Hochzeitsturm las Hauck vor etwa dreißig geladenen Gästen, darunter Journalisten und Kulturexperten.
Nach einer kurzen Einleitung von Beatrix van Ooyen, Veranstalterin des Abends und Verlegerin des Buches, begann Autorin Barbara Hauck mit ihrer sehr abwechslungsreichen Lesung. So las sie einige Auszüge vor, die beschrieben, wie das Fürstentum auf Ludwigs Neigungen reagierte und welche Einflüsse diese auf das Ansehen der Monarchie hatten. Auch ging es um verschiedene Verhältnisse Ludwigs zu Männern und zu Frauen und warum es ihn ausgerechnet auf die italienische Insel Capri verschlug. Gleichzeitig gab die Autorin mit diesen Textstellen auch Einblicke in den historischen Kontext. Sie zeigte zudem Bilder und trug Gedichte des Großherzogs vor, die er in deutscher, englischer oder französischer Sprache verfasst hatte. Hauck schreibt sehr lebendig, amüsant und dennoch sachlich stets korrekt. Mit ihrer sorgfältigen und intensiven Recherche deckte die Autorin und Expertin für hessische Geschichte die bis dahin größtenteils noch unbekannte Seite Ernst Ludwigs auf: seine ambivalenten Beziehungen zu Männern.
Nach der circa dreißigminütigen Vorstellung stellten die Zuschauer rege Fragen und tauschten sich beim anschließenden kleinen Sektempfang lebhaft aus. Offenbar schuf Barbara Hauck mit ihren „Capriolen“ ein willkommenes Forum für einen bereits vorhandenen Redebedarf.
Der interessante Leseabend im tollen Ambiente ermöglichte viele Einblicke in Ernst Ludwigs Leben. Das Buch ist im Buchhandel und direkt beim Verlag erhältlich. Weitere Termine für öffentliche Lesungen und die Ernst-Ludwig-Buchmesse sind auf der Homepage des Verlages und der Buchmesse zu finden. www.booy-verlag.de und www.ernst-ludwig-buchmesse.de - Max Teschner
Frankfurter Rundschau
Barbara Hauck stellte ihr Buch erstmals im Hochzeitsturm auf der Mathildenhöhe in Darmstadt vor
www.fr.de/rhein-main/alle-gemeinden/darmstadt/darmstadt-ernst-ludwig-und-seine-liebhaber
"Eine bewunderte, eine illustre Persönlichkeit war Großherzog Ernst Ludwig (1868-1937) schon zu Lebzeiten. Bis heute hält das große Interesse am Regenten an, der als Kunst- und Kulturmäzen seine Epoche prägte. " - Frauke Ahlers
"Für die Darmstädter Autorin Barbara Hauck war Großherzog Ernst Ludwig homosexuell"
30.11.2017: Darmstäder Echo, Annette Krämer-Alig
"Seine Liebe zu Männern" - 29.11.2017: Der neue Landbote, Bruno Rieb
Teilnahme an der Buchmesse in Frankfurt, Pics: Frankfurter Buchmesse und Beatrix van Ooyen
Ein Roman von Ljiljana Habjanovic Djurovic
vorgestellt von Übersetzerin Olivera Sabo,
Bad Nauheim, 04.10.2016
Die Handlung spielt im 19. und 20. Jahrhundert in der Bucht von Kotor und in den hohen Bergen von Montenegro, genauer gesagt in Cetinje, dem Hauptsitz der Herrscher von Montenegro.
Krstinja, das zierliche und früh verwaiste Mädchen, das bei den Verwandten ihres verstorbenen Vaters nach seinem Tod weiterleben darf, wird wegen der Heldentaten des Vaters zur Auserwählten.
Als der steinreiche Privatier Jovan die zwölfjährige Krstinja als Braut für seinen Sohn Niko über den Krstac-Sattel nach Dobrota in die Bucht von Kotor mitnimmt, scheint es ihr so, als ob sich ihr Schicksal doch noch zum Guten wendet. Aber weit gefehlt: ihr Leben besteht im Wesentlichen aus der mühevollen Pflicht, das Blut ihrer Vorfahren mit dem Blut von Jovans Sohn Niko zu vermengen und einen lebensfähigen Sohn zu gebären. Wegen der in über zwei Jahrzehnten entstehenden Schwangerschaften und dem Trauern über den ständigen Verlust ihrer gerade geborenen Söhne, ist sie nicht in der Lage, den immensen Reichtum zu genießen: den von Jovan entdeckten Schatz der illyrischen Götter.
Deprimiert von der Unfähigkeit, ihrem Mann Niko einen lebensfähigen Stammhalter zu schenken, findet Krstinja keine Kraft ihre Töchter zu lieben: „Weibliches Kind - fremdes Abendbrot“ tut sie sie ab.
Das lieblose Leben ihrer Mutter prägt die Mädchen, die sich ein besseres Leben wünschen; insbesondere Milena, Krstinjas älteste Tochter und Jovans liebste Enkelin leidet darunter und schwör sich, die Liebe ihres Lebens zu finden.
Nach dem Tod von Jovan und dem dreisten, aber erfolgreichen Antrag von Joke, Nikos Schwester, den Nachlass gleichberechtigt zu teilen, kehrt Niko mit seiner Familie, verarmt und zutiefst beleidigt nach Cetinje und damit ins Land seiner Großväter zurück. Dabei wird er von einem angesehenen Mitglied der Großfürstenfamilie Petrovic tatkräftig unterstützt. Die von ihm organisierte Vermählung von Nikos ältester Tochter Milena mit dem Spross einer der angesehensten Familien soll Niko helfen, seinen gesellschaftlichen Status wiederherzustellen. Doch Milena entscheidet sich allen zum Trotz, ihrem Herzen zu folgen, wodurch sie ihre Familie in eine gesellschaftlich und infolgedessen wirtschaftlich schwierige Lage bringt.
Im Namen der Liebe nimmt es Milena mit einer Reihe der widrigsten Umstände auf. Ihren Prinzipien treu bleibend, kämpft sie um ihre Liebe bis zum Ende ihrer Tage.
Marica, eine der Töchter Milenas, entschließt sich einen einfacheren Weg zu gehen, einen Weg der Kompromisse. Dennoch entkommt sie den für sie bestimmten bitteren Erfahrungen nicht.
Maricas Tochter Vera, die blind an die Gleichberechtigung der Geschlechter glaubt und trotz der verschmähten Liebe bis zum bitteren Ende noch auf ein „Happy End“ hofft, bemüht sich vergebens ihre Ehre aufrechtzuerhalten. Ein Entkommen des blutigen Erbes ihrer Vorfahrerinnen ist ihr ebenfalls nicht gegönnt.
Veras Tochter Iva, die Augenzeugin des trostlosen Daseins ihrer Mutter, in der gespaltenen Welt einer anderen gesellschaftlichen Ära aufgewachsen, nimmt sich selbstbewusst vor, den Teufelskreis der weiblichen Schicksale zu durchbrechen. Ob und vor allem wie es ihr gelingt, erfährt man am Ende des Romans.
Der Roman handelt vom Leben und Status der Frau als Mutter und Tochter zwischen 1870 und 1996. Die Unterdrückung der Frau wird in fünf aufeinanderfolgenden Generationen detailreich geschildert.
Die Autorin bedient sich oft unvollständiger Sätze und ungewöhnlicher Assoziationen, die der erstarrten Sprachlosigkeit der tiefen Emotionen Ausdruck verleihen und zwar in jener vertrauten Form, die gerade noch praktikabel ist, wenn einem der Atem stockt und es einem die Sprache verschlägt.
Die Sprache variiert, der Gegend und der Zeit des Geschehens angepasst, womit die historische und geografische Authentizität zwar betont wird, für den Leser aber gewöhnungsbedürftig ist und einige Kenntnisse über die Gegend und Geschichte voraussetzt.
Sprunghafte und stellenweise abrupte Ortswechsel erfordern ein aufmerksames Lesen, weshalb dieser Roman für die Kategorie „Leichte Bettlektüre“ ungeeignet ist.
Was als harmloser Frauenroman beginnt, entpuppt sich als willkommene Hilfestellung zur Verbalisierung der typisch weiblichen, emotionalen Verletzungen und Gefühle, die heute noch oft eine Frau verstummen lassen; eine offene, ehrliche und schonungslose Darstellung der Frauenrolle und der in der Gesellschaft und hinter verschlossenen Türen gelebten Emanzipation: „Die Töchter! Diese Armen, die den fest gestampften Trampelpfad und unausweichlichen Weg ihres Schicksals gehen müssen.“
Dieser Roman zeigt, wie zwiespältig wir im Hier und Jetzt des heutigen Europas der Emanzipation der Frau gegenüberstehen. Er ist ein Roman mit dem hohen Anspruch, den Leser zum Nachdenken und Handeln aufzufordern. Das macht ihn gerade jetzt so sehr lesenswert.
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BOOY-VERLAG | Beatrix van Ooyen | Ludwigstraße 19 | D-61231 Bad Nauheim, E: beatrix.vanooyen@gmx.de | T: 06032 35634
Kunst- und Kulturförderung FÜR MEHR GERECHTIGKEIT & TOLERANZ & LEBENSFREUDE I FOR MORE FAIRNESS & TOLERANCE & HAPPINESS booy-verlag.de | crowdfunding-bad-nauheim1.jimdo.com | ernst-ludwig-buchmesse.jimdo.com
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GRUNDLAGENWISSEN ÜBER ANTISEMITISMUS
und die Geschichte der Bad Nauheimer und der Usinger Juden